Tempo ohne Tore 

Was für eine erste Halbzeit. Was für ein Tempo. Was für Chancen. Was für eine Fahrlässigkeit. Wo sind die Verwerter?  Tja. Was soll man nach diesem 0:2 gegen M’Gladbach sagen? Selten haben wir eine solch temporeiche erste Halbzeit auf Schalke gesehen. 8:0 Ecken und ein Chancenverhältnis, dass sich die Balken biegen vor Überlegenheit. Die Schalker Verwertungsschwäche überwiegt am Ende trotzdem alles, was gut war. Das ist bitter. Der Trainer hat die Mannschaft nach dem 1:3 von Sonntag geimpft: Klar spielte uns die Offenheit der Gäste ins Konzept, aber bis vor das Tor, selbst im Kreieren von Chancen waren wir zweifellos überragend. Das lag auch an einzelnen: Junior Caicara steigerte sich immens und lieferte im Tandem mit Riether einen immens agilen rechten Flügel. Sead Kolasinac ist ein anderes Beispiel für ein irres Aufblühen: Er zeigte ein tolles Spiel auf der Sechs – er hat auf dem Flügel nichts mehr verloren. Und auch wenn mir Tore von ihm lieber wäre: Krass, was Franco Di Santo im Gegenpressing zurückholte. Gegenpressing, das war ohnehin ein Mittel, das wir noch nie so effektiv von einer Schalker Mannschaft gesehen haben. Aber warum fällt da vorne nichts Zählbares ab? Klar haben wir Pech, aber es ist bezeichnend, es ist das zentrale Problem in dieser Spielzeit: Wir haben keinen Vollstrecker, wenn Leroy Sane nicht spielt. Huntelaar lässt vieles vermissen, für das er teuer bezahlt wird. Und übersieht in entscheidenden Situationen die besser postierten Nebenleute. Und dann? Kommt Gladbach mit einer Szene zum 0:1, weil wir die Fallsucht bekommen. Das Schwimmen geht in der zweiten Hälfte weiter: Reihenweise liegt Höwedes unbedrängt aufm Hintern. Andere tun es ihm nach.  Und nun? Sind wir raus und müssen an eigentlich nur einem arbeiten – der Vollstreckerqualität. Nur das Problem  werden wir ohne Transfer wohl nicht los.  Alles schlecht? Mitnichten. Ein solcher Fußball macht viel mehr Spaß als vieles, was wir jahrelang ertragen mussten. An dem größten Problem haben wir erfolgreich gearbeitet. Raus sind wir trotzdem – und die nächsten Wochen werden irre schwer. 

Lesen Sie den vollständigen Artikel auf SCHALKEWEB.